Valentinstag: Der Tag der Liebenden
Jedes Jahr am 14. Februar wird der Valentinstag gefeiert. Dies ist der Tag der Liebenden, an dem die (Ehe-)Frauen mit Blumen bedacht werden oder an dem eine heimliche Zuneigung gestanden werden kann. In Deutschland wird der Valentinstag erst seit Ende des zweiten Weltkriegs gefeiert. Zu seiner Popularität haben insb. die Blumenhändler durch ihre offensive Werbung beigetragen.
Der heilige Valentin war ein Bischof, der im 3. Jahrhundert nach Christus in der italienischen Stadt Terni lebte.Der Legende nach soll dieser Verliebte getraut haben u.a. Soldaten, denen die Eheschließung damals nicht erlaubt war. Er schenkte den Paaren Blumen und die von ihm gesegneten Ehen verliefen besonders glücklich.
Der Valentinstag wird unterschiedlich gefeiert. In manchen Ländern Europas (z.B. Italien) gehen Liebespaare an diesem Tag zu einer Brücke und bringen am Geländer gemeinsam ein Vorhängeschloss an. Der Schlüssel wird fortgeworfen und dem Brauch zufolge hat das Paar dann einen Wunsch frei.
Ostern: Familienfest mit christlichem Hintergrund
Ostern ist bei uns ein sogenannter beweglicher Ferientag und fällt jedes Jahr auf andere Tage. Ostern ist ein christliches Fest, in das auch heidnische Bräuche mit aufgenommen wurden. Das Wort „Ostern“ ist altgermanischen Ursprungs und leitet sich ab von der Himmelsrichtung Osten. Hierbei deutet Osten als Ort des Sonnenaufgangs auf die Wiederauferstehung Christi hin. Am Karfreitag wird an die Kreuzigung Christi erinnert; am darauffolgenden Sonntag und Montag wird seine Wiederauferstehung gefeiert. Am Donnerstag vor Karfreitag wird des letzten Abendmahles Jesu gedacht. Dieser Tag wird als Gründonnerstag bezeichnet; in vielen Gegenden isst man traditionell an diesem Tag grünes Gemüse.
In deutschsprachigen Ländern und in Holland suchen die Kinder am Ostersonntag und -montag bunt bemalte Ostereier, die von einem Osterhasen versteckt wurden. In England lässt man diese Eier zudem abschüssige Straßen hinunterrollen, bis die Schale zerstört ist. Ein spielerischer Brauch ist das Eierpecken: Jeder erhält ein Ei und stößt es nacheinander gegen die der anderen. Wessen Ei am Ende noch intakt ist, der hat gewonnen.
Traditionelles Gebäck an Ostern ist ein Kuchen in Hasen- oder Lammform. In vielen Gegenden werden Osterfeuer entzündet, deren Ursprung sich vermutlich von einem heidnischen Frühlingsfest ableitet. Über den Ursprung des Ostereierbrauchs gibt es zahlreiche Theorien. Möglich ist ein Zusammenhang mit der 40-tägigen Fastenzeit, von Aschermittwoch bis Karsamstag. Während dieser Zeit war unter anderem der Verzehr von Eiern nicht erlaubt. Die Hühner legten jedoch weiter Eier, die durch Kochen haltbarer gemacht wurden. Zur besseren Unterscheidung von den frischen Eiern wurden diese bemalt. So fanden die bunten Eier möglicherweise Eingang ins Osterfest.
Zu Ehren der Mütter: Muttertag
Am zweiten Sonntag im Mai wird in Deutschland und vielen anderen Ländern der Muttertag zu Ehren der Mütter und Mutterschaft gefeiert. Kinder machen ihren Müttern an diesem Tag Geschenke, oft etwas Selbstgebasteltes oder Blumen. Begründet wurde dieser Feiertag von der englischen und amerikanischen Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts. Die anschließende Kommerzialisierung dieses Feiertags wurde von seinen Begründerinnen scharf kritisiert. Die Umsätze des deutschen Blumenhandels übersteigen am Muttertag sogar die des Valentinstags. In der DDR wurde der Muttertag abgelehnt und anstatt dessen am 8. März der Internationale Frauentag gefeiert.
Zu Ehren der Väter: Vatertag
Der Vatertag wird bei uns am christlichen Feiertag Christi Himmelfahrt 40 Tage nach Ostern gefeiert. Zurück geht er auf Sonora Smart Dodd (1882–1978) deren Vater im amerikanischen Sezessionkrieg gekämpft hatte und die diesen Tag zu Ehren der Väter ins Leben rief. Vor allem in Nord- und Ostdeutschland wird am Vatertag ein Ausflug unter Männern jeden Alters gemacht – die sogenannte Herrenpartie. Der Sinn ist, die Jüngeren mit männlichen Gebräuchen bekannt zu machen. Oft wird ein Bollerwagen oder ein ähnliches Gefährt zum Transport der Getränke mitgeführt. Während der Herrenpartie wird meist viel Alkohol konsumiert. Daher und auch wegen der vielen Massenveranstaltungen ist laut Statistischem Bundesamt der Vatertag der Tag im Jahr, an dem die meisten Schlägereien und Verkehrsunfälle registriert werden.
Weihnachten – Krippe und Kommerz
Weihnachten ist bei uns eines der Hauptfeste im Jahr. Es wird die Geburt Jesu Christi gefeiert, wobei das genaue Geburtsdatum eigentlich unbekannt ist. Die Datierung des Weihnachtsfestes geht wohl auf die "12 heiligen Nächte der Sonnenwende" in den germanischen Religionen zurück. Die Christen erklärten, Christus sei die wahre Sonne und legten das Weihnachtsfest auf diese Nächte.
Weltweit wird Weihnachten meist am 25.12. gefeiert. Hierzulande feiert man bereits am 24.12.. Der Grund hierfür liegt in den Vigilen, der christlichen Tradition der Nachtwache vor einem großen Fest.
Weihnachten ist ein Familienfest, das mit gegenseitigem Beschenken gefeiert wird. Selbst bei Nicht-Kirchgängern oder Konfessionslosen gehört in vielen Familien der Besuch eines Gottesdienstes am Heiligen Abend zum gewohnten Ritual. Es gibt zahlreiche Bräuche und Legenden rund ums Weihnachtsfest. Bekannte Bräuche sind zum Beispiel Krippenspiele, der Adventskranz oder der geschmückte Weihnachtsbaum.
Bereits seit dem 15. Jahrhundert ist es Brauch, eine immergrüne Tanne als Symbol für das Leben mit Kerzen zu schmücken, die die Hoffnung auf mehr Licht in der düsteren Winterzeit symbolisieren. Christliche Symbolfarben für Adventszeit und Weihnachten sind Grün und Rot. Dabei steht Grün für Hoffnung und Treue. Rot symbolisiert das Blut Christi, das geopfert wurde, um die Welt zu erlösen.
In katholischen Gebieten bringt das Christkind folgsamen Kindern Geschenke. In Norddeutschland ist es seit dem 20. Jahrhundert weitgehend abgelöst wurden durch den Weihnachtsmann, dessen Ursprung auf den Heiligen Nikolaus zurückgeht. Nikolaus von Myra war ein Bischof im 4. Jahrhundert nach Christus, um dessen Mildtätigkeit sich zahlreiche Legenden ranken.
Immer wieder kritisiert wird die starke Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes. Tatsächlich macht der Einzelhandel die größten Umsätze in den Monaten November und Dezember.
Den Jahresausklang feiern: Silvester
Feuer-Feste am Jahresende gab es bereits bei den alten Germanen. Die Betitelung des Jahresendes mit dem Namen Silvester (deutsch ‚Waldmensch‘, von lat. silva ‚Wald‘) kam im Jahr 1582 zustande. Damals wurde im Rahmen der Gregorianischen Kalenderreform der letzte Tag des Jahres vom 24. Dezember auf den 31. Dezember verlegt, den Todestag des Papstes Silvester I. († 31. Dezember 335).
Silvester wird bei uns meist mit Feuerwerk, Böllern, Bleigießen oder Mitternachtsgottesdiensten (Mette) gefeiert. Mit dem lautstarken Feuerwerk suchte man früher „böse Geister“ zu vertreiben. Heute verwendet man überdies Glückssymbole wie Glücksklee, Schornsteinfeger und Glücksschwein, die im kommenden Jahr Glück bringen sollen. Das Öffnen einer Flasche Sekt zum Jahreswechsel gehört für viele zu einer Silvesterfeier dazu. Bis 1988 wurde im ZDF um 0.00 Uhr durch das Geläut der Berliner Freiheitsglocke die Deutsche Einheit angemahnt. Seit 1989 werden die Neujahrsfeierlichkeiten am Brandenburger Tor übertragen.